Simoun denkt laut
Dieser Blog ist ein Weg, den ganz normalen Wahnsinn des Lebens zu verarbeiten. Ich sammle täglich Worte und Phrasen, die uns zeigen, welchem Diskurs wir uns fügen, nach welchen Glaubenssätzen wir unser Leben ausrichten, denn Sprache dient nicht nur zur Kommunikation, sondern erschafft Realität.
Zwar ist unser gemeinsames sprachliches System ein offenes, das sich ständig wandelt, dennoch ist uns oft nicht bewusst welche gängigen Sager, Floskeln, Glaubenssätze wir da unhinterfragt übernehmen und somit zu unserer Realität machen.

Meine Songs und Cartoons sind also eine Art Sprachbetrachtung, die alternative Blicke auf das Leben eröffnen sollen. Denn – wenn ich auf der Leitung stehe, muss ich einen Schritt auf die Seite gehen und es aus einem Blickwinkel ansehen, der eben nicht normal ist.

Schon während des Erlernen der Kulturtechniken Lesen und Schreiben fing ich Feuer – welch großartiges Werkzeug, mich auszudrücken, ich da in die Hand bekam. Gezeichnet hatte ich ja schon seit ich einen Stift halten konnte, aber auch noch Text hinzufügen zu können, das machte mich ganz kribbelig.
Mit der Musk war es ähnlich. Natürlich war es anfangs mühsam, mit der linken Hand am Klavier etwas Anderes zu spielen als mit der rechten. Es war auch anstrengend, die Gitarrensaiten in Griff zu bekommen. Da hingen mir schon mal die Hautfetzen von den schmerzenden Fingerkuppen. Vom akustischen Terror der ersten Geigenjahre brauche ich euch wohl nichts zu erzählen. Aber das alles ist es wert. Ist man einmal über das erste Kritzikratzi, das erste Üben der korrekten Buchstabenformen, die Anfängerübungen an Musikinstrumenten hinaus, dann eröffnet sich eine bunte, endlos scheinende Welt voller Möglichkeiten des Ausdrucks.
Ich habe immer nur diese Welt geliebt. Alles Andere ist Plan B. Und von Plänen B, die es durchaus gibt, möchte ich in dieser Rubrik gar nicht erst anfangen.

Jeden Montag um 7 Uhr morgens erscheint ein neuer Blog-Beitrag. Hier findest du die neuesten Song-Geschichten:
- KonjunktivWenn der Konjunktiv zum grammatischen Gehilfen des Raunzens verkommt, dann bringt das nichts. Es wäre schade, ihn nur zum Lamentieren über Verpasstes zu nutzen, denn die Möglichkeitsform bietet ganz schön viel kreatives Potential. Sprache… Konjunktiv weiterlesen
- CharaktersäueAuch Leute mit miesem Charakter sind an sich ja auch nur Menschen mit besonderen Bedürfnissen, oder? Na ja, sie machen das Zusammenleben nicht einfacher und schon gar nicht besser. Aber sie gehören zu einer… Charaktersäue weiterlesen
- Wie vom Erdboden verschlucktDas Verliebtsein kann sich schon gut anfühlen – für jene, die sich finden. Aber es gibt einen bitteren Side-Effekt, für jene Wegbegleiter*innen, die links liegen gelassen werden, weil sie für die romantische Zweisamkeit so überflüssig sind wie ein drittes Rad am einspurigen Motorrad.
- Dein DuftÜber Liebe werden ja kaum Lieder geschrieben, aber über das Verliebtsein umso mehr. Egal, wie oft wir schon mit der verliebten Schnauze in einem Hundehaufen gelandet sind, wir behalten einen guten Riecher für den… Dein Duft weiterlesen
- Die Geschichte von „Das ist nicht normal“Wie oft am Tag hörst oder sagst du den Satz „Das ist nicht normal“? Horch einmal hin. Ich glaube, es ist öfter, als du jetzt auf anhieb denkst. Als ich 2017 den Drang verspürte,… Die Geschichte von „Das ist nicht normal“ weiterlesen